Der Apfel – die meistgegessene Frucht der Schweiz; Symbol für Liebe, Fruchtbarkeit, Erkenntnis, Reichtum; Archetyp der Frucht – wurde schon seit tausenden von Jahren von Menschen modifiziert, veredelt und vermehrt. Heutzutage ist die Apfelproduktion ein industrialisierter Prozess, wobei der Apfel als Produkt oder gar als Marke behandelt wird. Bei

der Auswahl an angebauten Sorten wird der Fokus mehr auf Lagerbeständigkeit und Wirtschaftlichkeit als auf Varietät und Geschmack gelegt und ein komplexes Geflecht an Nachfrage und Forderungen verschiedenster Akteure umspannt den ganzen Produktionsprozess.

Durch die Positionierung des Apfels als postnatürliches Objekt – also, etwas das von Menschen absichtlich durch Domestizierung, selektive Zucht oder Gentechnik verändert wurde – bietet

diese Master-Thesis eine alternative Perspektive auf ein vermeintliches Naturprodukt. Mit Essen als interdisziplinäres Medium, das berührt und bewegt, wird Postnaturalismus am Beispiel des Apfels erfahrbar gemacht.

In „PostNatural Apple“ im CIVIC wurde eingeladen, unter die Schale des Apfels zu blicken und die verschiedenen Tools und Prozesse, die den Apfel heutzutage formen, mit allen Sinnen wahrzunehmen. Alltägliche Dinge, wie eine „lokale“ Frucht, können Zusammenhänge der Gesellschaft aufzeigen, wenn wir genauer hinschauen. Der Apfel bleibt ein Apfel, aber schmeckt er denn anders, nach der Aufnahme solcher Informationen?

 

POSTNATURAL APPLE – 2023

 

Master Experimental Design

Master-Thesis

Mentors: Johannes Bruder, chmara.rosinke

Fotos: Chiara Marinai + Leonie Hochstrasser

 

 

 

 

© 2023  Leonie Lina Hochstrasser